Back to the roots
Man sagt ja immer: Never change a running system. Aber – Ausnahmen bestätigen die Regel und nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. Kurzum, ich habe es doch tatsächlich durchgezogen und habe das Kamerasystem mit allem was dazu gehört gewechselt. Ich war Jahre lang überzeugter NIKON Fotograf und stand auch immer hinter diesem Hersteller. Canon, Pentax etc. haben mich ehrlich gesagt nie so richtig interessiert, auch wenn diese Hersteller genauso gute Kameras auf dem Markt haben – aber ich war eben mit meinen NIKON Sachen, die ich hatte immer ganz glücklich und zufrieden.
Nun ist es aber so, dass mir dieser ganze Konsumterror um diese Boliden und dieses insgeheime Kräftemessen einfach auf den Keks geht. Hinzu kommt der irrsinnige Wert den man mit sich herum schleppt und das nicht zu verachtende Gewicht das solch eine komplexe Fotoausrüstung mit sich bringt. Es muss ja unbedingt eine Vollformat Kamera sein, alles was darunter ist – ist ja nicht würdig. Meint man zumindest immer, was aber völliger Nonsens ist. Ich habe in den letzten Monaten und Jahren einige Fotografen kennenlernen dürfen, die allesamt ihr Brotgeld damit verdienen – also davon leben. Was soll ich Euch sagen, 85% davon sind mit völlig normalen APS-C Sensoren/Kameras unterwegs. Es geht also auch! Als ich deren Fototaschen gesehen habe dachte mir oft – unglaublich, mit solch einen „Spielzeug“ verdienen die ihren Lebensunterhalt und ich, wo ein paar mal im Jahr auf Fotoexkursionen bin schleppe mindestens das zehnfache an Wert und das vierfache an Gewicht mit mir mit. Da läuft doch etwas nicht ganz rund… Das war zum Beispiel einer der Gründe, warum ich mir mal etwas mehr Gedanken um meine ganze Fotoausrüstung gemacht habe.
Als ich eines abends im Internet auf einschlägigen Fotoseiten unterwegs war stieß ich auf eine Werbeanzeige von FUJIILM – FUJIFILM? Ja – FUJIFILM! Da ich ja zu Beginn meiner fotografischen Laufbahn schon mit FUJIFILM unterwegs war, klingelten meine Alarmglocken. Damals war ich stolzer Besitzer einer FUJI S3pro, für damalige Verhältnisse eine legendäre Kamera, die dann von der FUJI S5pro abgelöst wurde – mir aber irgendwie nicht so recht taugte und ich dann einfach wieder zurück zur S3pro bin und wieder happy war. Ich habe damit zwei mal die USA für mehrere Wochen bereist und war damit auch noch anderweitig auf unserem Planeten unterwegs. Die Files von dieser Kamera schau ich mir auch heute noch gerne an – weil sie einfach klasse sind. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich damals im Zion Nationalpark in den USA auf der Brücke stand um den Merced River und den Watchmen zu fotografieren. Neben mir stand ein weiter Fotograf der eine Belichtungsreihe nach der anderen duchgeballert hat und ehrlich gesagt habe ich innerlich darüber geschmunzelt. Ich habe ihn dann einfach mal angesprochen und gefragt was er da macht, und er sagte ganz lässig und cool: „I ́m making a HDR.“ Ah, very nice… und ich positionierte meinen Filter, stellte meine Kamera ein und drückte ab – FERTIG. Der Kollege kuckte damals recht fassungslos auf mein Display und konnte es nicht so ganz glauben, dass dieses Bild auf dem Display aus nur dieser einen einzigen Aufnahme besteht. That ́s it – ist aber so. Die FUJI Apparate waren damals schon für ihren wahnsinnig tollen Dynamikumfang und ihre saftigen Farben bekannt, das konnte man manchmal selbst nicht glauben was da für wunderbare Files produziert wurden. Aber jetzt Schluss mit diesen alten Erinnerungen – FUJIFILM hat eine neue Kamera angekündigt.
X-PRO2
ist ihr Name, geboren im Jahre 2016.
Als ich dieses Kameragehäuse sah wurde mir schon warm ums Herz und noch neugieriger auf das, was in dieser Kamera steckt. Ich habe alle möglichen Seiten im Internet durchforstet und alles nur mögliche über diese Kamera aufgesaugt und mich immer mehr und mehr auf dieses ultra geile Teil eingeschossen. Ich war hin und weg von dem was ich gesehen und gelesen habe und ich dachte mir – da hat FUJIFILM einen Volltreffer bei mir gelandet. Ein relativ kleines, unscheinbares Schwarzes Brikett, ohne Spiegel, ohne Schnick Schnack aber mit ordentlich Dampf im Gehäuse und dabei völlig unscheinbar. Die X-PRO2 ähnelt vom Aussehen her einer Leica, man nennt sie auch die Leica für arme. Aber mich persönlich hat dieses Teil echt heiß gemacht, dass ich zu mir sagte: „ich hole mir jetzt erst einmal den Vorgänger, die X-PRO1 und schaue erst einmal wie ich damit zurecht komme und was das Teil so ausspuckt bevor da holter di polter einen Systemwechsel durchführe.“ Gesagt getan – als ich die Kamera das erste mal in der Hand hatte war es eigentlich schon so gut wie geschehen (der virtuelle Systemwechsel) weil sich alles so fertig und massiv und einfach nur gut anfühlte. Das Feeling war einfach da, so beschreibe ich es jetzt einfach mal.
Als ich dann das erste mal damit draußen war musste ich mich natürlich schon erst an die Handhabung umgewöhnen, aber das dauerte nicht lange und ich hatte die ersten Aufnahmen damit gemacht. Als „Testmotiv“ musste der Dom vor meiner Türe herhalten, den ich ja schon so oft abgelichtet habe und wahrscheinlich auch noch weitere 50 mal fotografieren werde. Nun war es so weit, ich sah zum ersten mal die Bilder eine FUJIFILM X-PRO1 auf meinem Monitor und freute mich wie ein kleines Kind über das was ich da sah. Ich freute mich innerlich, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe und dieses Kamerasystem einfach versucht habe! Ich war und bin noch immer hin und weg von dem, was diese alte Dame für astreine Files produziert.
Ich behaupte auch das die X-PRO1 mit ihren 16MP der NIKON Df mit 16MP bei normalen Lichtbedingungen in keinster Weise hinterher hinkt. Ich habe ja den direkten Vergleich und kann nicht wirklich einen enormen Unterschied feststellen. Was sagt uns das in meinem Fall – Bye bye NIKON and welcome back FUJIFILM. Ganz so schnell ging es natürlich nicht aber ich habe wirklich einige Zeit damit verbracht mich mit der Kamera und den Bildern auseinander zu setzen, in Situationen wie nachts in der Altstadt mit den vielen Laternen, bei Sonnenuntergang und dergleichen habe ich die FUJI X-PRO1 immer bis an ihre Grenzen getrieben und sie hat sich jedes mal völlig unscheinbar der Situation gestellt und mir das geliefert, was ich mir vorgestellt habe und mein Gefühl bestätigt. Das Ende vom Lied, ich habe nun meine komplettes NIKON Equipment verkauft – alles Gläser, beide Bodys und Krimskrams, alles weg und bin nun wieder da gelandet, wo ich damals angefangen habe – bei FUJIFILM. Und ich bin happy, denn ich habe Spaß und Freude mit dem FUJIFILM Equipment das ich mir jetzt ins Haus geholt habe. Das Feeling mit dieser FUJI Kamera ist einfach nur unbeschreiblich – für mich persönlich natürlich, und sind wir doch mal ehrlich – das ist es doch was es auch ausmacht, der Spaß an der Sache! Mein f-stop Rucksack hat jetzt das kleine ICU verpasst bekommen, darin finden alle meine neuen FUJINON Objektive ihren Platz inklusive der Kamera selbst. Die andere Hälfte des Rucksacks kann ich jetzt bei Wanderungen oder Ausflügen mit Wechselkleidung etc. bepacken und habe alles dabei was ich brauche. Im Gegenteil, ich habe jetzt sogar noch mehr Objektive als vorher – weil die FUJINON Objektive absolut astrein und tip top sind. Chromatische Aberration – was ist das? Das ist bei FUJINON XF Objektiven ein Fremdwort, genauso wie Flair oder sonstiger lästiger Beigeschmack bei anderen Objektiven die zudem noch weit teuerer sind als die FUJINON XF Objektive.
Der ein oder andere ist jetzt sicherlich neugierig geworden, zumal mich ja auch schon einige Mails erreicht haben, von Fotokollegen die meinen NIKON Ausverkauf mitbekommen haben – was ich denn jetzt in meinem f-stop Fotorucksack mit mir trage. Das kann ich Euch gerne sagen… Aktuell befindet sich die FUJIFILM X-PRO1 in meinem Rucksack und dazu folgende Objektive, • FUJINON XF 10-24mm f/4 • FUJINON XF 14mm f/2,8 • FUJINON XF 16mm f/ 1,4 • FUJINON XF 23mm f/1,4 • FUJINON 18-55mm f/2,8/4 • FUJINON 35mm f/1,4 • und das FUJINON 60mm f/2,4. Die X- PRO2 die in den kommenden Tagen auf dem Markt erscheinen wird ist vorbestellt und wird somit meine neue Hauptkamera mit der ich in Zukunft unterwegs sein werde. Ehrlich gesagt freue ich mich schon richtig darauf die X-PRO2 bald in den Händen halten und nutzen zu dürfen! Die X-PRO1 hat dann aber auch noch Platz in meinem Fotorucksack und somit werde ich die auch als Backup Kamera oder für Timelapse Spielereien behalten. I ́m happy to be now a FUJIFILM X-PHOTOGRAPHER.
Und weil ich meine X-Pro2 ganz bestimmt nicht mehr hergeben möchte, habe ich mir die Kamera sogar mit meinem Namen gravieren lassen.
Liebe Grüße, Christian