Urulogenvilla Dr. Anna L.
Der wohl bekannteste Lost Place in Deutschland, den glaube ich jeder schon besucht hat der sich mit Lost Places beschäftigt. Auch mich hat es zu dieser Villa hingezogen als ich am Heimweg einer anderen Location war. Nur ein paar Kilometer Umweg dachte ich mir, das lass ich mir nicht entgehen, da schau ich doch jetzt gleich mal hin.
Im Internet findet man unzählige tolle Bilder dieser Urulogenvilla – und ich fand sie fast alle sehr ansprechend. Diese Villa und diese Einrichtung ist einfach wunderschön für meinen Geschmack. Das hat Stil.
Als ich dort ankam dachte ich, ich traue meinen Augen nicht. Diese Villa steht direkt an einer stark befahrenen Straße mitten im Ort. Der nächste Knaller ist die Bushaltestelle direkt vor dem Haupteingang zur Villa. Na super dachte ich mir, wie soll man denn da unbemerkt hinein gelangen?! Als ich aber dann am vorbei fahren genauer hinsehen konnte war für mich alles klar.
Hier braucht man sich keinen Kopf mehr machen, die Eingangstür hatte gar keinen Glaseinsatz mehr und da das Ding so bekannt und heruntergekommen ist, wird es auch keinen jucken ob sich da mal einer drin umsieht oder nicht. Noch dazu war auch überhaupt nichts abgesichert (Bauzaun oder ähnliches).
Das Auto in der Straße abgestellt, einen Parkschein gelöst, Rucksack und Stativ geschnappt und hops, war ich auch schon drin.
Die Garderobe, das erste Motiv – ein Pflichtmotiv, so ähnlich wie der Eiffelturm in Paris.
Danach ging’s durch die zweite Tür und dann hat mich dieser Lost Place total überrascht… Steht da tatsächlich ein Flügel, welcher sogar noch auf den Beinen steht und nicht kaputt geschlagen und in die Knie gezwungen wurde. Das perfekte Fotomotiv wie ich finde. Es gibt Freirum zum Abschweifen in eine andere, vergessene und verlassene Welt.
Im Erdgeschoss konnte man auch noch andere Dinge entdecken und fotografieren, wie zum Beispiel die Küche, das Treppenhaus oder den Wartebereich mit dem Ecksofa.
Hinauf in den ersten Stock bin ich natürlich auch, aber ich kann sagen damit das nicht ganz gefahrlos ist. Der Boden ist zwischen den Balken teilweise schon durchgebrochen. Ein falscher Tritt und man kommt evtl. gleich wieder ins Erdgeschoss – das muss nicht sein war mein erster Gedanke.
Also nur das eine Foto durch die Tür ins Schlafzimmer und dann gleich wieder runter ins Erdgeschoss. Bei der Gelegenheit habe ich natürlich gleich noch einmal ein Bild von diesem Flügel gemacht, bevor es noch ein Stockwerk tiefer ging. In die Sprechzimmer / Behandlungsräume sozusagen, dort wo der berühmte Stuhl mit den Beinstützen steht und dort, wo auch einmal die eingelegten Organe in den Gläsern standen. Ja – leider… gerne hätte ich diese seit X Jahren eingelegten Organe gesehen und natürlich auch fotografiert – sehr beeindruckend!
Dies blieb mir aber leider verwehrt, denn es stand kein einziges Glas mehr – dort unten in diesem Zimmer ist so gut wie alles kurz und klein geschlagen und zertrümmert. Wirklich sehr bedauerlich.
Auch die Bibliothek sah aus wie sonst was, gerade mal eine Hand voll Bucher stand noch im Regal – die restlichen (keine Ahnung) 500 lagen alle am Boden. In einem andern Raum im Kellergeschoss lagen auch Ordner über Ordner, die decke sah auch nicht mehr gut aus, Balken hingen schon nach unten – also keinen Schritt weiter. Danach bin ich noch in einem anderen, lichtdurchflutetem Besprechungszimmer gelandet, wo eine Liege und zwei Stühle standen – auf der Liege lag noch diverses Besteck… noch ein Foto von dort und dann ging es auch gleich wieder durch eine offen stehende Türe im Kellergeschoss nach draußen.
Trotz der wirklich heftigen und mutwilligen Schäden hat es mich sehr gefreut diese Villa selbst besucht zu haben.
Zur Geschichte von Anna L. schreibe ich hier jetzt nichts, da findet man ganz viele Informationen im Netz. Sie ist auf jeden Fall alles andere als erfreulich.