Jordanien, Wadi Rum & Petra
Meine Reise, Eindrücke und Erlebnisse in Worte gepackt.
Letzten Sommer hatte ich das Bedürfnis einmal wieder einen Fototrip für mich zu planen. Einfach mal wieder total ungezwungen und frei durch die Gegend ziehen und fotografieren wie ich es am liebsten mag – früh morgens zum Sonnenaufgang, zum Sonnenuntergang und auch mal nachts. Tagsüber wollte ich gar nichts tun, abhängen und ein bisschen die Gegend erkunden. So war der Plan.
Als Reiseziel fiel mir anfangs ganz spontan Frankreich ein, die bretonische Küste und der tobende Atlantik mit seinen schönen Leuchttürmen. Kurz darauf fiel mir aber wieder ein, damit da noch ein anderes Ziel auf der Warteliste stand – und das war die Felsenstadt Petra in Jordanien! Und somit fing es auch schon an, nach und plante und schaute ich mich nach den entsprechenden Guides in Jordanien um. Die Punkte in Google Earth waren relativ schnell fixiert, die Unterkünfte und der Flug waren fast genauso schnell gebucht. Nach langem Suchen habe ich dann auch einen Guide gefunden, einen Guide ausschließlich für Wadi Rum. Er sollte mich dort zu den Fotozeiten an meine Wunschorte bringen, damit ich mich dort voll und ganz austoben kann. Ich zeigte ihm vorab meine markierten Punkte und fragte ihn ob er die denn alle kennt und mich dort hin bringen kann. Wie ich es nicht anders von einem Guide erwartet habe hatte er mir zugesagt – er kennt alles und fährt mich natürlich auch dort hin. Ausgemacht wurde ein Tagessatz 70 JD für ihn, inklusive Unterkunft im Wüstencamp, Frühstück und Abendessen.
Das war für mich in Ordnung, da ich einfach mal nichts tun außer fotografieren wollte. Von da ab hatte ich bis zu Anreise nach Jordanien zwischendrin immer wieder mal Kontakt mit dem Guide, und immer wieder sprach ich mit ihm über mein Vorhaben. Hinzu kam, dass ich dann auch noch die Transfers benötigt habe, da ich mir in Jordanien kein Auto angemietet hab. Hierfür bin ich dann auf eine Firma namens Aqabafriends gestoßen. Von Beginn an machten sie einen sehr organisierten und guten Eindruck auf mich. Also habe ich alle Transfers über sie gebucht und abgewickelt, bezahlt habe ich vor Ort via Paypal.
Trotz zwei Stunden Verspätung war der Fahrer mit einem Zettel in der Hand auf dem mein Name stand am Flughafen und hat mich dort abgeholt, auch hatte er mir die SIM Karte für meinen mobilen wlan Router mitgebracht, so wie es vorher mit dem Office von Aqabafriends vereinbart war. Aqabafriends findet man übrigens bei Instagram. Nachdem alles im Auto war hat mich der Fahrer total entspannt und sicher zum Visitor-Center Wadi Rum gebracht. Während der Fahrt hat er auch gleich mal bei meinem Guide angerufen um ihm mitzuteilen dass wir bald da sind und er mich vereinbarten Treffpunkt abholen kann. Kurz nachdem wir am Visitor-Center angekommen waren, kam uns auch schon ein Auto entgegen, es war bereits nach 23 Uhr und es war der Guide Dahi der mich recht freundlich begrüßte. Ich dachte mir nur – wow, das läuft ja wirklich wie geplant, wie am Schnürchen.
Meine Tasche und mein Rucksack waren gleich auf den Pickup geladen und dann sollte es gleich zum Wüstencamp gehen, wo ich die nächsten vier Nächte verbringen werde. Dem war aber dann leider nicht so… Dahi hat mich erst einmal in ein komplett leer stehendes Haus verfrachtet, in dem mitten im Raum eine Matratze und drei decken lagen. Er meinte er ließe mich heute Nacht hier in seinem Gästehaus schlafen denn jetzt noch in die Wüste zu fahren macht keinen Sinn mehr – Frühstück gibt es um acht Uhr am nächsten Morgen.
Hmmm… naja das heißt für mich dass der erste Sonnenaufgang schon gleich mal ins Wasser fällt. Da ich aber ehrlich gesagt keine Lust darauf hatte den Morgen einfach so verstreichen zu lassen bin ich einfach um 5 aufgestanden um dann allein in die Wüste zu marschieren, was ich natürlich auch gemacht habe.
Ich lief und lief und lief und nahm irgendwie kein Ende. Noch dazu war es total nebelig und kalt, kälter als ich dachte. Ich hab mir dann einfach einen halbwegs vernünftigen Vordergrund gesucht um dann am Ende wenigstens ein Bild zum Sonnenaufgang zu machen. Tja – der Nebel blieb aber weiterhin stabil und die Sonne schaffte es nicht durchzukommen. Dafür kam aber aus weiter Ferne jemand mit seinen beiden Kamelen angeritten. Total vermummt saß er auf seinem Kamel und fragte mich wo ich denn herkommen würde. Ich antwortete ihm aus Deutschland und er begrüßte mich nochmals mit „Welcome to Wadi Rum“ im Anschluss fragte er mich gleich ob ich denn nicht mal mit seinem Kamel reiten möchte. Ich überlegt kurz und dachte mir – warum nicht, kann man doch mal machen. Also setzte ich mich auf den hölzernen mit decken ausgepolsterten Sattel und dann stand das Kamel auf – ich saß da und dachte mir nur WIE HOCH DENN NOCH!? Da sitzt man schon sehr weit oben auf solch einem Kamel. Er wollte mich dann gleich noch dazu überreden weiter Richtung Berge und Sonnenaufgang zu reiten was ich aber dankend abgelehnt hatte. Ich stieg wieder vom Kamel, nachdem ich ein paar Meter damit durch die Wüste bin und drückte ihm aus Freundlichkeit 3JD in die Hand über die er sich sehr gefreut hat.
Jetzt war es aber für mich wieder an der Zeit zurück zu laufen, ich hatte noch etwa 45 Minuten Rückweg was dann auch ganz gut passt da es ja um 8 Uhr Frühstück gibt. Pünktlich zurück im Haus, wo meine Schlafmatratze lag hatte ich noch ein paar Minuten für mich bis auf einmal die Tür aufging und ein älterer Herr vor mir stand der mich mit einem „Good Morning“ begrüßte. Er stellte sich als der Vater von Dahi bei mir vor und fragte mich wo ich denn her komme und ob ich gut geschlafen habe. Wir wechselten ein paar Sätze und dann nahm er mich mit in sein Haus, sein Gästehaus, um dort zusammen zu frühstücken. Innerlich dachte ich mir nur auweia, was für ein Film, wenn das hier nur so abgeht dann Prost Mahlzeit. Nun saßen wir also da und wir sprachen über alles mögliche, unsere unterschiedlichen Kulturen und über mein Vorhaben, das ich hier richtig tolle Landschaftsaufnahmen in der Wüste machen möchte. Er kannte natürlich auch alle Plätze und sagte mir das er oder Dahi mich dort hinbringen werden.
Nach dem Frühstück werde ins Wüstencamp gebracht und dann geht es auch schon los mit der Jeep Tour – Full day betonte er noch ganz wichtig. Bevor wir los führen fragte mich Dahi noch wegen dem Preis, ob er in Ordnung sei. Ich sagte ja, wir hatten doch 70JD für den Tag inkl. Übernachtung vereinbart. Okay meinte er, er wollte einfach nur noch einmal nachfragen. Als wir dann los starten wollten führ er mit seinem Auto etwa 15 Meter, stoppe und stieg aus um zu seinem Vater zu laufen der an der Straße stand. Als er zurück kam fragte er mich ob ich denn nicht Heute und Morgen schon bezahlen könnte – kein Thema, das Geld hab ich ihm in die Hand gedrückt und keine Minute später hatte er es seinem Vater in die Hand gedrückt. Interessant dachte ich mir nur – das kann ja eine spannende Woche werden…
Im Camp angekommen zeigte mir Dahi mein Zelt in dem ich übernachten kann… es sah aus wie in einer Rumpelkammer.
Die anderen Zelte sind leider alle voll da er ausgebucht sei. Aha, naja okay, dann hab ich nicht viel Auswahl und schlafe heute Nacht da um dann morgen in ein anderes Zelt umzuziehen. Ich lud meine Sachen ab und wir starteten mit dem Pickup zur Jeep Tour – Full day. Ich sag es jetzt mal ganz deutlich… Dahi für mich von einer Touristen Attraktion zur nächsten.
Okay – so gesehen war es jetzt für mich ganz gut einige Sachen einfach bei Tageslicht zu sehen. Er fragte mich mehrmals ob ich denn nicht ein Picture taken will. Aber ich verneinte immer und erklärte ihm, diese Dinge bei 12 Uhr Mittagssonne interessieren mich nicht. Ich will das zum Sonnenaufgang, Sonnenuntergang und nachts mit Sternen machen. Er schaute mich immer wieder total verdattert an und wurde nach und nach immer unsicherer mit sich selbst. An jedem Punkt an dem wir stoppten war ein Zelt, ein Zelt in dem man ein Glas Tee trank und sich etwas ausruhte. Diversen Grusch könnte man natürlich auch immer kaufen. Der Guide stellte mir an jeden Spot einen seiner Cousins oder Brüder vor, nach dem vierten Spot sagte ich zu ihm – Stell mir doch mal jemanden vor der nicht dein Cousin oder Bruder ist… das fand er ganz lustig und lachte sich eine ab. Der Himmel versprach an dem Abend nicht wirklich einen herrlichen Sonnenuntergang, der Nebel war den ganzen Tag störrisch geblieben und somit wurde ich zum Camp gefahren. Feierabend für heute und warten auf das Abendessen.
Dieses wurde traditionell in einem Erdloch zubereitet und schmeckte wirklich gut, feine Sache! Nun war es für mich an der Zeit ins Bett zu gehen denn ich wollte ja morgen früh raus um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Ich ging zu Dahi und sagte ihm Bescheid, damit er mich in der Früh abholen kommt. Er kam aber gleich mit der Wetterprognose und sagte mir damit es morgen regnen soll und der Sonnenaufgang somit nichts wird.
Ich schaute ihn an und sagte okay meinst Du wirklich? Ganz so schlimm sieht es nicht aus aber hey, kein Thema, ich gehe aus dem Camp dort vorn im den Berg und versuche es einfach.
Und genau so habe ich es dann auch gemacht, ich bin aufgestanden und bin gelaufen. Die Sonne kam zwar wieder nicht durch den Nabel aber es regnete nicht. Während ich nach einiger Zeit wieder auf dem Rückweg zum Camp hörte ich Musik und genoss den Anblick der atemberaubenden Landschaft. In weiter Ferne sah ich einige Jeeps durch die Wüste brettern, die Staubwolken waren nicht zu übersehen. Und dann kam mir so der Gedanke – da fahren so viele schon durch die Wüste, so früh am Morgen, warum fährt mein Guide mich nicht durch die Wüste? Ganz einfach, weil er keinen Bock hatte! Keine Lust aufzustehen, keine Lust mich zufahren wann ich es gern hätte aber mein Geld das wollte er natürlich schon haben! Ohhhhh – genau mein Ding, da bekomme ich so einen richtig dicken Hals!
Als ich wieder im Camp ankam ging ich erst einmal frühstücken. Währenddessen sagte mir einer Dahis Brüder dass Dahi heute verhindert sei aber dafür kommt sein Onkel und mit ihm werde ich heute unterwegs sein. Aha – very interesting…
Wirklich lange hat es auch nicht gedauert und dann stand der Onkel in der Tür, er führ morgens um 9 mit mir los um mir einen Arch zu zeigen welchen ich unbedingt sehen und fotografieren wollte. Der Onkel war schon etwas älter, 7m genau zu sein 4 Jahre älter als ich und ich führte auch mit ihm die selben Gespräche wie mit allen anderen zuvor.
Allerdings machte er einen vernünftigeren Eindruck auf mich als all die anderen. Scheinbar verstand er meine Wünsche und Ansprüche und zeigte mir auf Grund dessen den oder anderen Ort, den mir mein „Guide“ nicht gezeigt hat. Er zeigte mir auch sein Camp, welches bei weitem im bessern und organisierterem Zustand war als das, in dem ich untergebracht war. Das hat mir irgendwie noch mehr miese Laune eingehaucht, über meine aktuellen Bedingungen.
Ich vereinbarte mit dem Onkel damit er mich am Abend zur Steinbrücke bringt welche wir vorhin besichtigt haben. Er war auch ganz happy und freute sich darauf, anschließend sind wir zu seinen Kamelen gefahren um dort etwas zu essen.
Der Kerl der dort den Garten und die Kamele pflegt hat uns bekocht, mit Hühnchen und Gemüse. Es war gut aber die Umstände unter denen wir da gegessen haben waren schon sehr erschreckend. Im Grunde saßen wir am Boden eines alten Hühner- oder Kuhstalls und aßen da unser Essen. Der Geruch dazu… naja – nicht ganz so prickelnd wie man sich vorstellen kann. Aber gut war es trotzdem und alle waren freundlich und grinsten. Während dem Essen hat der Onkel meine Fahrer vom ersten Abend angerufen um ihn für den nächsten Tag nach Wadi Rum zu bestellen. Mein Plan war nämlich einmal einen Nachmittag die Wüste zu verlassen um weiter außerhalb einen Ort namens Wadi Mujib zu besuchen. Irre schön und es gibt nicht wirklich viele tolle Bilder davon… das Problem dort ist, wenn es etwas geregnet hat, dann ist die Schlucht geschlossen, die Gefahr einen Fashflood zu erleben ist dann zu groß! Aber – alles geklärt alles ausgemacht, der Fahrer kommt am nächsten morgen um 9 um mich abzuholen. Passt dachte ich mir und ich freue mich darauf.
Wir setzten uns also wieder in den Jeep und fuhren wieder zurück Richtung Wadi Rum wo mich der Onkel zu einem schönen Sunsetpoint gebracht hat. Dort machten wir uns ein Feuerchen, kochten uns einen Tee auf und hatten Spaß. Ich konnte ausgiebig den Sonnenuntergang genießen und er schaute mir so ein bisschen zu wie ich das so mache.
Seine Augen leuchteten richtig und es kam immer wieder – NICE PICTURE! Ja, das freute mich… ich konnte in Ruhe mit einem heißen Tee fotografieren bis die Sonne am Horizont verschwand. Nachdem die letzen Strahlen verschwunden waren, war absehbar dass jetzt vom Licht her Feierabend ist und somit beschlossen wir zurück zum Camp zu fahren. Der Himmel zog zu und es war absehbar dass der Sternenhimmel heute Nacht wohl nicht zu sehen sein wird. Schade… aber it is how it is!
Im Camp angekommen sagte mir der Bruder von Dahi damit er meine Sachen jetzt in ein normales Zelt geschafft hat und ich jetzt dort schlafen kann. Gut, freut mich. Und dann schaute ich ich um und fragte wo all die anderen Gäste sind weil es so ruhig war. Darauf hin sagte man mir damit ich heute Nacht allein hier bin, es sind keine weiteren Gäste da. Na dann, auch nicht schlecht, stört mich jetzt auch nicht weiter.
Als ich dann so im Bett lag dachte ich mir – hmmm, steh ich jetzt morgen zum Sonnenaufgang auf oder nicht… das Problem ist, ich muss morgens wieder zeitig zurück sein da ich ja für Wadi Mujib abgeholt werde und dass Dahi mich fährt kann ich nicht besprechen da er ja nicht da ist.
Also entschloss ich mich dazu den Sonnenaufgang sausen zu lassen um absolut fit zu sein für die Schlucht Wadi Mujib. Ich stellte mir aber trotzdem mal den Wecker um einfach mal raus zu schauen, und es sah gut aus als ich aus dem Zelt schaute. Trotzdem blieb ich dabei mir den Stress jetzt nicht anzutun.
Gegen 8:30 Uhr holte mich Dahi aus dem Camp ab und brachte mich zum Visitor Center wo der Fahrer bereits auf mich wartete. Ich stand da mit Fotorucksack und wasserdichtem Packsack und dann sagte der Fahrer auf einmal: Wadi Mujib is closed! Häääää what… wir haben doch gestern noch telefoniert und für heute ausgemacht damit wir dort hin fahren. Verstehe ich jetzt nicht was diese ganze Scheisserei hier soll… mir reicht es langsam, habe ich den Beteiligten erklärt.
Der Fahrer machte den Vorschlag mich nach Dana zu bringen… WTF is Dana. I don’t know what is Dana – no thank you, i don’t want to go to Dana.
So saßen auf einmal alle da und schauten dumm aus der Wäsche, inklusive mir natürlich.
Nachdem keinerlei Ansatz an weiteren Alternativen kam, sagte ich Dahi er soll mich noch einmal zur Steinbrücke von gestern bringen, weil ich nämlich bei der gestrigen Abfahrt noch eine weitere Steinbrücke entdeckt hatte die etwa 150 Meter davon entfernt war. Dann mach ich eben die. Wir kauften im Supermarkt noch etwas fürs Lunchpaket ein und machten uns auch schon auf den Weg. Dahis Vater führ dieses Mal mit mir und knöpfte mir für die „Extratour“ nochmal 50JD ab, wir machten aus, dass wenn wir zurück kommen Dahi den Rest des Tages mit mir verbringt. Ich war gespannt…
An der großen Steinbrücke angekommen, saßen die selben Leute wie schon am Vortag in der kleinen Höhle. Sie sitzen dort jeden Tag von früh bis spät und warten darauf daß Touristen kommen und sich dann dort auf ihre Kamele setzen um sich ein paar JD zu ergattern. Ob das so funktioniert… ich glaube es ehrlich gesagt nicht denn in all den vielen Stunden die ich vor Ort kam nicht einer vorbei der sich auf ein Kamel gesetzt hat. Wir teilten aber unser Essen mit Ihnen und aßen zu Mittag. Den Tee kochten sie dann wieder für uns – das gefiel mir gut, dieses Geben und Nehmen und gemeinsame abchillen.
Nachdem ich für meinen Geschmack bei diesen bescheuerten Lichtverhältnissen mit dem Fotografieren und mit dem Essen fertig war machten wir uns auf den Rückweg nach Wadi Rum.
Dahi nahm mich wie abgemacht in Wadi Rum in Empfang und zeigte mir im Anschluss noch zwei weitere Steinbrücken welche er beim ersten Mal vergessen hatte. Wir weiter und weiter durch die Wüste und machten zwischendrin einen Stop in einem anderen Ort um einen Kaffee zu trinken. Die Sonne ging langsam unter und ich dachte mir, dieses Mal machen wir es anders… dieses Mal läuft es mit dem Sonnenuntergang. Ich sagte Dahi, lass uns langsam zurück fahren. Worauf er natürlich gleich angesprungen ist. Kurz nach dem Visitor Center Wadi Rum kann man ganz locker von der Straße abfahren um im Wüstensand zu kurven, dort ist rein zufällig auf der Berg der 7 … welcher zum Sonnenuntergang Licht abbekommt, so war es für mich auf jeden Fall schon zu Hause am Rechner ersichtlich. Also sagte ich an einer guten Stelle: Dahi, let me get there one picture. Na klar sagte er und fuhr sofort in den großen Sandkasten. Dort angekommen habe ich schnell die nötigsten Sachen, Kamera, Stativ, Filterhalter und einen Verlauffilter geschnappt und bin los gelaufen um mir einen passenden Vordergrund zu suchen. Den Sonnenuntergang werde ich auskosten bis das Licht am Berg weg ist, so viel war für mich klar. Um den Guide habe ich mir keine Gedanken mehr gemacht… verschissen…
Der Sonnenuntergang hat mir auf jeden Fall gefallen und ich hatte Spaß am fotografieren. Der Himmel wurde zum späten Abend hin immer klarer während wir unterwegs zum Camp waren. Währenddessen habe ich den Typen so zugeschwallt und genervt damit wir nachts zum Sterne fotografieren raus fahren – ich sagte zu ihm wenn Du keinen Bock hast, dann würde auch Dein Onkel mit mir fahren er hat es mir angeboten. Also sagte er mir zu und haben wir haben zusammen festlegt daß wir nach dem Abendessen nochmal raus fahren.
Als er dann vor Ort neben mir stand und gesehen hat was ich da so vor Vorstellungen realisiere war er total baff und fragte gleich ob er nicht Bilder für seine Webseite bekommt um ordentlich Werbung machen zu können. Ich hab das natürlich bejaht- of course, no prolem, your welcome.
Wird aber dann 50JD das Stück kosten… is halt leider so, ich muss hier auch für jeden Furz in die Tasche greifen.
Während wir nun nachts auf dem Weg zum Camp waren sagte Dahi von sich aus zu mir: Christian I’ll pick you up tomorrow morning at 5 for sunrise to take photos.
Oho dachte ich mir, nicht schlecht, warum nicht gleich von Anfang an so?! Ich hab mich natürlich sehr darüber gefreut und wir haben auch den Spot festgenagelt, welchen ich gern zum Sonnenaufgang fotografieren möchte. Kein Thema – I’ll pick you up!
Als wir nun am Camp waren fiel ihm ein daß meine Sachen wieder aus dem „normalen“ Zelt in das Rumpelkammer Zelt gebracht wurden – fein… die anderen waren derweil schon wieder anderweitig belegt! Ich fragte ihn was das soll aber entschuldigte sich nur und sagte mir mehrmals damit es vergessen hat mir zu sagen. Is klar… vergessen! F..k yourself dachte ich mir da nur, verarsch wen anders. Letzte Nacht und morgen bin ich weg, das war mein Lichtblick in diesem „Camp“ mit diesem unzuverlässigen „Guide“!
Wir verabschiedeten uns mit: See you tomorrow Morning at 5 for the Sunrise.
Den Wecker gestellt und ab ins Bett. Ein paar Stunden konnte ich noch schlafen, bevor es wieder raus ging. Überpünktlich war ich in voller Montur startklar, bis es fünf Uhr war, dann war es 10 nach 5 und dann 15 nach 5 und dachte ich mir – Du Ar…..ch! Und ich machte mich auf den Weg, auf den Weg zum Spot der zu Fuß etwas über eine Stunde entfernt war. Ich legte also einen Zahn zu um rechtzeitig dort zu sein, in der Hoffnung das mein toller Guide vielleicht doch noch auftaucht und mich am Weg aufpickt. Es war aber weit und breit niemand zu sehen und letztendlich war ich dann auch an meinem Spot angekommen. Der Spot mit dem Kamelskelett, weiter hätte ich es auch nicht mehr geschafft da die Sonne schon über den Horizont kam.
Ich fotografierte dort ausgiebig und blickte immer wieder mal auf die Uhr… denn ich werde ja um 9 am Visitor Center abgeholt weil es heute weiter nach Petra geht.
Auf dem Rückweg zum Camp schaute ich immer wieder hinter mich und auf die Uhr, in der Hoffnung das endlich mal dieser beschissene weiße Jeep ankommt und mich mit ins Camp nimmt. Aber es kam bis zu meiner Ankunft im Camp kein Jeep! Und ich war kurz vorm platzen! Dieser Vollidiot, was anderes fiel mir echt nicht mehr ein… und ich habe ihm schon andere Namen gegeben – nur schreibe ich diese jetzt nicht hier her.
Ich packte mein Handtuch, welches ich glücklicherweise von zuhause mitgenommen habe und hab mich kurz abgewaschen da ich echt geschwitzt habe, im Anschluss packte ich gleich meine Tasche und schaffte alles vor die Tür. Kurz darauf kam der gnädige Herr Guide Dahi dann an, total verpennt mit halb geöffneten Augen. Ich hatte in diesem Moment leider keinen freundlichen Blick mehr für ihn über, ein Good Morning hab ich aber grad noch so raus gebracht. Ich hätte ihn auf den Mond schießen können! Aber – tief durchatmen, mehrmals, Sachen auf den Jeep laden und arschlecken. Er kam mir dann während der Fahrt damit angeschissen daß sein Auto gestern Abend noch kaputt gegangen sei. Es ließe sich kein Gang mehr einlegen. Es war ihm aber möglich nachts nach 24 Uhr noch ein Ersatzteil in Aqaba zu bestellen welches ihm noch vor sechs Uhr geliefert wurde und er es grade noch geschafft einzubauen und fertig zu werden damit er mich rechtzeitig abholen kann. Yeahhhh – und ich geh dann mal mein Einhorn füttern.
Ich sagte nur – es interessiert mich nicht – es ist vorbei, ich fahre nach Petra.
Am Wadi Rum Visitor Center wartete auch schon der Fahrer auf mich, welcher mich nach Petra ins Hotel Petra Palace bringen soll. Vom „Guide“ verabschiedete ich mich innerhalb drei Sekunden mit einem einfachen Good bye.
Ab nun dachte ich mir läuft das alles anders, denn für Petra brauche ich keinen Guide. Das kann ich alleine machen, genau so wie ich es will und nicht anders. Ich stieg also in den Wagen und setzte mich dieses mal hinten rein, ich wollte es einfach genießen mich auch mal kutschieren zu lassen. Der Fahrer meinte ganz freundlich, das Wasser da in der Ablage sei für mich. Aha – ein Joghurt Becher gefüllt mit Wasser bei dem auch schon der Deckel aufgerissen und wieder hin gebogen war. Alles klar, der nächste der mich hier verarschen will… yes, yes thank you I’ve got my own water und innerlich dachte ich mir noch FCKU.
Wir fuhren ein wenig und er quasselte mich ein wenig voll, irgendwann hielt er dann an einer Art Rasthof und wollte eine rauchen – und mich auf einen Tee einladen. Wie nett, Tee bekommt man dort überall kostenfrei – aber er lädt mich natürlich ein – is klar.
Er rauchte also, trank seinen Kaffee und ich meinen schwarzen Tee mit Minze.
Währenddessen parkte ein anderes Auto neben uns und der Fahrer kam rüber um sich mit meinem Fahrer zu unterhalten. Dann kam der Typ zu mir und fragte mich das selbe was mich jetzt schon alles gefragt haben – wo kommst Du her, wie gehts Dir. Alles nur dummes Geschwätz.
Dann sagte er: I’m a rich men. Und ich sagte super, freut mich für dich. Mein Fahrer meinte dann frag ihn doch mal warum er reich ist. Ich sagte es interessiert mich nicht. Aber frag ihn doch mal… meine fresse – also habe ich darauf hingewiesen dass mein Fahrer gern hätte damit ich Dich frage warum du reich bist. I sell drugs – antwortete er, do you need drugs fragte er mich… no thank you.
Darauf hin meinte mein Fahrer dass der Typ leicht einen an der Waffel hat und er erst bis vor kurzem in Behandlung war. Und dann lachten beide und mein Fahrer meinte so, das ist mein Bruder, immer wenn wir uns treffen und Gäste dabei haben machen wir diesen Witz.
Aha – very funny… ich habe mich nicht in Dich getäuscht, auch Du bist ein falscher Vogel war mein Gedanke. Dann sagte ich zu ihm wenn er während der Fahrt rauchen will kann er das tun, stört mich nicht. Er erzählte mir gleich damit er das auf kein Fall macht, das geht gar nicht… ok, no problem. Mir auch Wurscht ob er raucht oder nicht. Nach etwa 45 Minuten Fahrt sagte er, er verlässt jetzt dann die Hauptstraße und fährt den Kings Way weiter, das ist kürzer und ich kann auf dem Weg noch zollfrei einkaufen. Ähmmm, ich brauche nichts! Er erzählte mir gleich was es nicht für tolle Sachen gibt und vor allem zwei für eins, also eine Creme bezahlen und die zweite gratis dazu. Jaaaaaa is klar – und ich seh so aus oder wie… FCKU
Aber er hielt tatsächlich an diesem bescheuerten Laden an, ich habe mich gefühlt als wäre ich auf einer Kaffeefahrt wie man es hier zu Lande auch kennt.
Ich bin ausgestiegen um frische Luft zu schnappen und das wars dann auch schon. Paar Minuten später kam er dann wieder und fragte mich ob denn schon fertig sei.
Ich brauche nichts sagte ich ihm erneut – so dass er es verstanden hat.
Ganz muffig stieg er ins Auto und wir fuhren weiter. Auf ein weiteres Gespräch mit ihm hatte ich keine Lust also setzte ich meinen Kopfhörer auf und hörte Musik während ich aus dem Fenster schaute. Während der Fahrt schaute ich immer wieder mal auf den Routenverlauf im Handy aber wir waren auf dem richtigen Weg.
Kurz vor der Abfahrt nach Petra winkte er auf einmal mit seiner Zigarettenschachtel zu mir hinter… no thank you, I don’t smoke antwortete ich ihm. Aber ich hab ihn falsch verstanden – er fragte mich ob es mir was ausmacht wenn er eine während der Fahrt raucht… und somit hat sich dieses haltlose Gesülze gleich wieder bestätigt. Weil – neeeee, rauchen mit Gästen im Auto geht gar nicht… is klaaaaaar, Leck mich! Rauch was Du willst und bring mich einfach nur zum Hotel! Langsam gehen mir hier alle auf den Sack…
Es war etwa 11:30 Uhr als wir im Hotel Petra Palace ankamen. Ich bin rein und gleich zur Rezeption, denn ich wollte ins Zimmer und ausgiebig duschen. Die „freundliche“ Dame aber meinte: sorry, not before 14. na dann, dann geh ich halt derweil was essen, Hunger habe ich eh.
Um 13:50 Uhr war ich wieder zurück und bin natürlich gleich wieder an die Rezeption, erneute sagte sie not before 14 und ich schaute sie an und sagte – wegen 10 Minuten? Ernsthaft? Ok dann warte ich die 10 Minuten an der Rezeption. Als die Dame sich dann um kurz nach 14 Uhr aus ihrem Kämmerchen quälte bat sie mich um meine Reservierungsnummer, welche ich ihr auf den Tresen gelegt habe inkl. Passport. Ja und dann fing sie an zu suchen, sie zeigte mir den Stapel Buchungen und blätterte mir alle vor, damit ich meinen Namen selbst finde. Bis zum letzte Blatt sagte ich aber immer nur NO.
Tja – und dann hab ich den Braten schon gerochen – es geht weiter, hier ist was faul! Meine Buchnung wurde von einem Reisebüro über FTI durchgeführt, den Gesamtbetrag habe ich natürlich schon vorab bezahlt um die Buchung auch wirklich bestätigt zu bekommen. Nun war es aber so, dass das Hotel keinerlei Daten von mir da hatte und völlig ausgebucht war. Fein dachte ich mir – es mag ja sein damit nichts da ist und das Hotel voll ist. Aber – sorry, this is not my problem. This is my voucher, it’s already payed. Now it’s your turn.
Nach ewigem hin und her wollten sie mich dann einfach weiter schicken, in ein anderes Hotel. Dann wurde aber auch ich mal laut und habe Ihnen mitgeteilt dass ich mich hier nicht irgendwo in ein Hotel stopfen lasse, worauf der Typ dann wieder mit irgendwem telefoniert hat und es mittlerweile schon 15 Uhr war. Ich hätte kotzen können aber ganz ehrlich, dieses Mal war ich stur wie ein Esel. Nicht mein Fehler, deren Problem! Nach einem weiteren Telefonat mit der FTI sagte mir man – Sir, we have a room for you, but not here, und ich dachte mir nur nicht schon wieder die selbe Diskussion. Und dann sagte er, you stay at the Petra Guest House Hotel. Klingelingeling… na also, geht doch… das Hotel ist direkt vorm Eingang zur Felsenstadt Petra, besser gehts gar nicht. Also Tasche, Rucksack und Stativ gepackt und ab ins Hotel. Dort hat man mich mit einem Willkommensdrink bereits erwartet, fein. Der Hotelboy schnappte sich meine Tasche und meinen Rucksack, den hab ich ihm gleich mal wieder abgenommen und auf dem Weg zum Zimmer konnte er nur zwei Sätze… Very nice room, you have the best room. Ja freilich, is scho recht – für mich immer nur das Beste von euch. Sorry, aber das zieht schon lange nicht mehr.
Sei es wie es sei, ich hatte ein vernünftiges Zimmer, ich konnte duschen und auf die Toilette, Zivilisation.
Nach einer Dusche und frischen Klamotten bin ich nochmal raus um etwas zu essen, essen bevor es am Abend in die Felsenstadt Petra by Night geht. Petra by night, mit all den vielen Kerzen ist schon seit Jahren eines meiner Traumbilder und heute war der Tag an dem es Wirklichkeit werden soll. Die Pforten öffneten um kurz nach 20 Uhr, ich hatte Musik auf den Ohren um all das Gerede auszublenden.
Ich war also für mich allein in Gedanken zu Haus bei meiner Familie auf dem mit Kerzenschein beleuchteten Weg in die Felsenstadt unterwegs… mir kamen vor Freude die Tränen in die Augen, weil ich diesen Moment nun erleben darf. Der Weg dort hin war unbeschwerlich und die sogenannte Siq schlängelte sich bis zur Schatzkammer hin. Der ganze Platz war mit den Kerzen bestückt – ein echt irres Gefühl und Erlebnis… recht zügig bin ich aber weiter um noch einen guten Fotoplatz zu ergattern, denn viel Platz war nicht mehr und die Leute strömten immer weiter auf den Vorplatz. Zwei drei Bilder waren noch möglich und dann war es auch schon vorbei… Menschen über Menschen und dann beschloss ich meine Sachen einzupacken um mir das ganze Spektakel einfach nur so zu geben. Es war wirklich traumhaft! Zum Ende hin dachte ich mir – ach, lässte jetzt alle gehen und dann machste noch ein Bild ohne Leute… kannste vergessen, das läuft nicht. Hier rennt einer dem anderen vor die Linse, ohne Rücksicht, jeder ist sich selbst der Nächste! Das geht dann so lange, bis die Veranstalter eingreifen. Die mach en das ganz einfach mit ihren Taschenlampen in dem sie den Leuten in die Linse funzeln und somit das Bild zerstören und Du einpackst. Tja, so läuft das da. Ich machte mich auf den Rückweg zum Hotel und fotografierte noch ein bisschen in der Siq, weil ich es angenehm fand nachdem alle Leute schon abgezogen waren. Was ich aber gar nicht bedacht habe – ich war nun der einzige Besucher der noch ziemlich nach am Schatzhaus in der Siq war. Und wie es der Geier wollte, standen auch schon zwei junge Kerle hinter mir. Der eine quasselte irgend etwas von „Donkey“ und ich sagte zu ihm – sorry, i don´t need a donkey. Er schaute mich mit einem etwas aggressiven Blick an und sagte – you say i´m a donkey!? Und im selben Moment nahm er mein Stativ vom Boden und versteckte es hinter seinem Rücken. Ich sagte – men i don´t know want you want from me. Give me my tripod, und ich lagte mit der rechten Hand hinter seinen Rücken und dieser rotzfreche Lümmel schob es sofort in seine andere Hand weiter. Er redet etwas von this is my free time und bla bla bla und dann wurde ich fuchsteufelswild und habe ihn angeschissen damit er mir sofort das Stativ raus rücken soll. Sein Kumpel der mit ihm war nahm ihm dann das Stativ weg und drückte es mir in die Hand. Also echt – was sind denn das für Leute… Ich war sowas von geladen! Ab da ging es dann sofort zurück zum Hotel.
Glücklicherweise war es so, dass diese Lightshow am Folgetag noch einmal stattfindet und dann wollte ich es anders machen… ich wollte am späten Nachmittag schon zur Felsenstadt rein und dann gleich bis zum Beginn der Show drin bleiben um einfach als erster drin zu sein und alles menschenleer zu sehen, nur die vielen Lichter vor der Schatzkammer. Ja – und endlich lief es mal nach Plan! Ich durfte vor Ort bleiben, nachdem ich mein Ticket abgegeben hatte konnte ich die Lightshow etwa 20 Minuten lang ohne weitere Menschenmassen erleben. Es war herrlich!!! Als die ersten Leute dann kamen habe ich meine Sachen eingepackt, und mich schön langsam auf den Rückweg gemacht, ich war happy! In der Siq, so nennt sich die Schlucht hin zur Felsenstadt habe ich dann auch noch ein, zwei Bilder gemacht weil ich die Stimmung so herrlich fand.
Zurück am Hotel kaufte ich mir noch kurz zwei Dosen Red Bull, für den nächsten Tag. Denn ich wollte am nächsten Tag gleich nochmals durch den Siq laufen. Gleich früh morgens um 6 Uhr stand ich am Eingang, vor mir noch genau fünf weitere Leute, sonst niemand. Es war super um diese Uhrzeit dort zu starten, es war noch recht frisch, keine Menschenmassen und man kann sich in Ruhe umsehen und natürlich auch fotografieren.
Als ich nach einer guten halben Stunde wieder am Top Spot angekommen war, kam auch gleich ein kleiner Junge zu mir und fragte mich ob denn nicht Petra from the top sehen möchte weil dort can you get the best image of Petra. Ich sagte nein, ich möchte nicht. Ich hatte einfach keinen Bock da jetzt herum zu klettern, ich muss auch nicht alles haben. Dieser typische Instagram Shot mit Petra von oben wo man im Vordergrund sitzt, er langweilt einfach und ist ausgelutscht.
Ich schlenderte ein wenig umher und dachte mir ach, ich schau mir das mal von weiter links an… und schon kam der kleine Bengel schon wieder zu mir um mir etwas aggressiver zu erklären damit ich da hinten nicht hoch darf ohne seine Hilfe! Not without a guide… klar Du kleiner Rotzlöffel, Du möchtest nur Geld von mir. Das ist alles – aber ihr habt leider verschissen bei mir, oft genug hat man mich hier verarscht oder verarschen wollen. Ich habe ihn mit ein paar Sätzen abgewürgt und dann kam er auch nicht wieder. Ein paar Minuten später hatte ich beobachtet wie einer von den „Ladyboys“ (so nenne ich die Jonny Depp Verschnitt Hanswursten einfach) permanent ein Pärchen meines Alters bedrängt hat damit sie mit ihm nach oben zum view from the top gehen sollen. Immer wieder sagte er nein, bis er auch schon laut wurde damit es der Ladyboy endlich kapiert… irgendwann hat er sich dann auch verdrückt. Dann ging das Pärchen aber ganz lässig zum Ranger und sie fragten ihn nach dem Weg nach oben. Dieser erklärte ihnen ganz vernünftig wie sie denn dort hoch kommen, denn das Gelände ist schließlich für alle da. Als sich der Kerl dann auf den Weg machte, sah das der Ladyboy von weiten und brüllte über den ganzen Platz – excuse me sir, don’t go there, its forbidden! This is private! Der Typ ließ sich aber nicht einschüchtern und ging einfach weiter, bis der geschminkte Hanswurst rannte um sich noch geschwind und provokativ direkt vor ihn zu stellen. Jetzt war es entfacht das Feuer. Die zwei brüllten sich an wie verrückt über Minuten hinweg, bis der Ladyboy sich dann doch irgendwann umdrehte und ging. Ich dachte mir nur, und sagte auch zu dem Ranger dass diese Leute sowas von unfreundlich sind! Das geht gar nicht. Sie wollen das Geld der Touristen… aber mit dieser Herangehensweise funktioniert das nicht. Das funktioniert vielleicht bei Leuten die sich schnell einlullen lassen – aber in diesem Fall lief der Hase zum Glück anders herum.
Ich packte dann aber auch langsam meinen Krempel zusammen um mich auf den Rückweg zu machen, da ich um 11 Uhr abgeholt wurde um zum Ende der Reise noch eine Nacht in Aqaba zu verbringen, von wo aus ich am Samstag morgen nach Hause startete.
Am Flughafen angekommen musste ich meinen Rucksack auspacken – komplett… weil das nicht genug war auch gleich noch die Tasche. Ich legte die Reisetasche auf den Tisch und öffnete sie mit den Worten – please, here it is. Dann fing der Sicherheitsfuzzi an meine gesamte Tasche zu durchwühlen und auszuräumen… als er fertig war sagte ich nur zu ihm – you’ve take it out, you’ve put it in. Und dann fing er an meine Tasche einzuräumen als hätte er noch nie eine Tasche eingeräumt. Das Stativ am Ende oben drauf, damit es eigentlich kaputt gehen muss wenn man es so verpackt. Idiot… Tut mir Leid aber ich war wirklich kurz vorm zerplatzen!
Und deshalb höre ich jetzt auch auf weiter zu schreiben, setze einen Haken darunter und sage – das war’s…
Viele Grüße!
Mein Fazit: Ich hatte ursprünglich vor, Jordanien als weiteres Reiseziel in mein Fotoreisen Programm aufzunehmen. Es tut mir sehr Leid, aber DAS geht leider gar nicht! Ich kann mich auf die Leute dort einfach nicht verlassen, zumindest nicht auf diese die ich dort kennengelernt habe. Das ist natürlich sehr schade denn die Fotospots dort sind schon sehr stark – finde ich.
Wie ihr es bestimmt verfolgt habt, zog sich der berühmte rote Faden von Anfang bis zum Ende durch und wollte nicht wirklich abreißen! Aus diesem Grund habe ich für mich persönlich festgelegt – Jordanien werde ich nicht mehr besuchen, sorry.