Christian Thompson
Photography

Sanatorium A | Lost Place

Das Sanatorium A, welch ein toller Lost Place.

Das ehemalige Kurhaus Dr. A. ist ein ehemaliges Sanatorium im barockisierenden Jugendstil und steht unter Denkmalschutz. Die Auflagen für eine Sanierung werden zu umfangreich und die Kosten garantiert unermesslich sein – und so rottet das Sanatorium seit 1978 vor sich hin.Mich hat es natürlich gefreut, einen solch tollen Ort besucht zu haben. Ich selbst bin ja auch ein Freund des Jugendstil und wahrscheinlich habe ich deshalb so viel Gefallen an dieser Location gefunden, daß ich mittlerweile schon zwei mal dort war. Es gibt immer wieder etwas neues zu entdecken oder man verbessert das ein oder andere Bild noch einmal damit es perfekt ist. Das Sanatorium steht relativ zentral sodass man es recht leicht finden und auch begehen kann.

Je nachdem durch welche Tür man in das Sanatorium geht, landet man erst im Keller oder im Erdgeschoss. Wo man anfängt  dieses tolle Bauwerk zu durchwandern ist im Grunde völlig egal – man muss sich so oder so alles ansehen, da führt kein Weg dran vorbei. Im Keller zum Beispiel sind noch zwei Räume mit Behandlungsliegen bestückt, ein weiterer Raum mit schönen, alten, stylischen Hängeschränken ist auch noch im Keller – den finde ich auch sehr sehenswert.

Von dort aus führt eine schmale Treppe nach oben, nach oben ins Erdgeschoss wo eine Vielzahl an Motiven auf einen wartet. Es ist wirklich irre, was man da alles fotografieren kann. Da gibt es den Gymnastikraum, die Eingangshalle, einen Speisesaal, einen Fahrstuhl, Inhalationsgeräte und vieles vieles mehr!

Die Eingangshalle – Sanatorium A

Der Gymnastikraum – Sanatorium A

Auch im ersten Stock ist es atemberaubend, wenn man dort hoch kommt und alle Türen offen stehen. Ein toller Anblick! Die Tapeten lösen sich von den Wänden und fallen zu Boden, der Lack an den Türstöcken und Türen blättert ab – ein wahrer Lost Place, seitdem das Sanatorium verlassen wurde.

Man streift durch den langen Gang und mit einem die Gedanken, schaut in jeden Raum, dort durchs Fenster – und taucht mit seinen Gedanken hinein in eine andere Welt. In eine zurückgelassene und vergessene Welt. Man stellt sich vor wie es wohl war als hier noch alles aktiv war.

Plötzlich steht man in einem knallig grünen Badezimmer, die wunderschönen farbigen Kacheln an der Wand, die Tapete klebt noch an der Decke und an den Wänden und das Muster ist so richtig Oldschool – was für ein genialer Anblick!

Im langen Flur vor dem Fahrstuhl bäumt sich der Parkettboden bereits auf, noch ein Stückchen weiter platzt der Parkettboden auch schon auf – unglaublich! Ich finde Fischgrätparkett toll, das hat Charme, das hat was, der Boden lebt wenn er knarrt. Aber wenn er dann so zerbröckelt vor einem liegt, dann blutet einem das Herz. Wirklich schade drum, solch ein tolles Bauwerk so verrotten zu lassen.

Irgendwann werde ich bestimmt mal wieder hin fahren – und dann hoffe ich das es noch genauso toll erhalten ist. Denn darüber habe ich mich sehr gefreut, dass man sehen kann wie sich die Natur ihr Revier zurück erobert und das es vom Vandalismus relativ gut verschont geblieben ist!